von Uwe Vaders 

12 Jahre alt: Paul Kiesgen (Mitte) im Kreise seiner Kollegen. Foto Uli Gamel

Hitze, Emotionen und Überraschungen: Merkur CUP liefert Drama pur

Bei hohen Temperaturen zeigen junge Kicker großen Sport – und Eltern, wie man es nicht machen sollte

Bei sommerlichen 29 Grad verwandelte sich das Kreisfinale des Freisinger Tagblatts am Sonntag in ein wahres Fußball-Fest. Grillfleisch musste nachgeordert werden, Semmeln auch. Die glühende Atmosphäre erhitzte in Mauern nur den Grill, nicht die Gemüter – dafür aber kochten beim zeitversetzten Qualifikationsturnier des 1. FC Garmisch-Partenkirchen die Emotionen über.

Eltern-Eklat überschattet Talentshow

Was als sportlicher Wettkampf begann, eskalierte am Spielfeldrand zwischen Anhängern des SV Heimstetten und FC Unterföhring zu einem hitzigen Wortgefecht. Auslöser waren grobe Fouls und undiszipliniertes Verhalten eines Nachwuchsspielers. Nur dem beherzten Eingreifen beider Trainer aus dem Münchner Norden ist es zu verdanken, dass die Situation nicht weiter eskalierte. Ihre Deeskalationskünste sorgten für Entspannung. Der Stadionsprecher verhängte ein sofortiges Stadionverbot – bis zur Siegerehrung hatten sich die Wogen dann wieder geglättet.

Das Buch der Werte werden wir nachsenden. Zu lesen und die Inhalte zu begreifen wäre angesagt“, kommentierte ein Turnierverantwortlicher den Vorfall mit deutlicher Spitze.

12-Jähriger Schiedsrichter beeindruckt alle

Für die positive Meldung des Tages sorgte hingegen ein außergewöhnliches Talent mit Pfeife: Der erst zwölfjährige Paul Kiesgen aus Herrsching leitete mit beeindruckender Souveränität seine Partien im Merkur CUP-Qualifikationsturnier. Mit gerade einmal acht Spielen Erfahrung in der Tasche meisterte der Nachwuchsschiedsrichter sein erstes Kleinfeldturnier mit Bravour. Seine selbstbewusste Körpersprache, eloquentes Auftreten und klare Entscheidungen ließen keinen Zweifel aufkommen: Hier wächst Schiedsrichter-Nachwuchs vom Feinsten heran.

Von Burger bis Überraschungssieger

Während in Garmisch-Partenkirchen neben dem Sport vor allem der Hamburger im Speisenangebot die Fans begeisterte, spielte sich tags zuvor beim Turnier in Eichenau eine sportliche Sensation ab. Die Spielgemeinschaft Geiselbullach/Esting, erst durch eine Sondertabelle überraschend als Gruppenzweiter ermittelt, musste eilig aus der Kabine geholt werden – die Jungs um Trainer David Janda hatten sich bereits auf eine längere Spielpause eingestellt.

Was folgte, war Fußball wie aus einem Guss: Mit Vollgas und unbändigem Siegeswillen fegte die Spielgemeinschaft erst den Gastgeber FC Eichenau mit 5:2 im Halbfinale vom Platz, um anschließend mit einem souveränen 3:1 gegen den FC Puchheim den Turniersieg zu sichern. Eine Leistung, mit der wohl die wenigsten Zuschauer gerechnet hatten.

Blick nach Vorne: Bezirksfinalrunde Im Juli

Der FC Eichenau, als Drittplatzierter des Kreisfinales des Fürstenfeldbrucker Tagblatts ebenfalls für die nächste Runde qualifiziert, hat sich unmittelbar nach der Siegerehrung als Ausrichter für das Bezirksfinale beworben. Die Runde der letzten 32 Mannschaften wird am 5. und 6. Juli in vier Turnieren ausgetragen – dann hoffentlich mit sportlichem Fairplay auf und neben dem Platz.