Die acht Plätze im Kreisfinale sind i.d.R. sehr begehrt und die Mannschaften fighten in den Vorrunden um ein Ticket für ihr Merkur CUP-Kreisfinale. Umso trauriger, wenn dann wegen einer kurzfristigen, aber notwendigen Terminverschiebung ein Turnierplatz leer bleibt und der hierfür qualifizierte Verein nicht antritt.
Wegen „äußerst familienunfreundlicher und kurzfristiger Verlegung“ (auf Christi Himmelfahrt), lautete die Begründung zur Turnier-Absage rund 24 Stunden vor der Turnier-Eröffnung. Einen Nachrücker konnten wir in dieser Kürze nicht mehr besorgen, auch nicht der Bayerische Fußball-Verband mit seinem Verantwortlichen Walter Huppmann. So blieb der achte Turnierplatz im Dachauer Merkur CUP – Kreisfinale unbesetzt, die Mannschaften in dieser Gruppe hatten das Nachsehen und mindestens ein Spiel weniger. Der Drittplatzierte in der Gruppe konnte auch nicht um den 7. Platz spielen, es war kein Gegner da, gegen den er hätte antreten können.
Die Turnierverschiebung war die Folge der kurzfristigen Absage des TSV Karlsfeld, der bereits im Januar seine Zusage erteilt und diese auch gegenüber Walter Huppmann bekräftigt hatte.
Leider hinterließ genau dieser Verein auch im Kreisfinale beim sehr kurzfristig eingesprungenen und sehr engagiertem Ausrichter TSV 1865 Dachau keine gute Visitenkarte. Der Trainer verließ mit seiner U11-Mannschaft nach seinem Spiel um Platz fünf das Turnier noch vor der Siegerehrung, wartete diese nicht ab, „da man noch ein weiteres Turnier habe“, so seine Begründung. Nicht nachvollziehbar. Bei einer Endspiel-Teilnahme im Kreisfinale wäre die Mannschaft bis zum Ende geblieben, bekannte der Trainer.
Dieser Verstoß gegen Punkt 15.6 des Merkur CUP – Regelwerks (sie werden mit Turnier-Anmeldung anerkannt) hat Konsequenzen. So steht dort zu lesen:
„Siegerehrungen werden grundsätzlich mit allen Mannschaften und ihren Spieler: innen in Trikots/Sportkleidung durchgeführt. Mannschaften, die der Siegerehrung unentschuldigt fernbleiben, werden aus dem laufenden Wettbewerb ausgeschlossen und für das Folgejahr gesperrt.“
Die Teilnahme zum Turnierabschied ist eine Frage des Respekts.
Dies ist leider kein Einzelfall. Auch in einem anderen kürzlich ausgetragenem Kreisfinale wollte ein Trainer vorzeitig gehen, wohl, weil er seine selbst gesteckten sportlichen Ziele mit seiner Mannschaft nicht erreicht hatte. Er konnte überzeugt werden, zu bleiben.
Diese negative Entwicklung muss auch Florian Weißmann, Verbandsjugendleiter des BFV konstatieren. Weißmann stattete dem Kreisfinale beim TSV Dachau 1865 einen Besuch ab und äußerte sich ebenfalls angesichts des allgemeinen Werteverfalls sehr nachdenklich.
So soll auch das Alkoholverbot künftig in die BFV-Richtlinien für Jugendturniere aufgenommen werden. Ein Verbot, das wir seit vielen Jahren in den Turnieren des Merkur CUP konsequent durchsetzen.